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  Teil 2  

  8.06.2002   letztes update 16.10.2002

 

Auf die Frage "Wie geht es Ihnen?" antworten wir meistens: "Gut. Danke. ... Und selber?". Oder wir sagen: "Es geht."

Es scheint also so zu sein, dass etwas in uns, das "Es", ständig voranschreitet. Nie geben wir als Antwort: "Es steht." Schlimmstenfalls sagen wir: "Es geht mir sehr schlecht."

An unserem Vorankommen scheint von daher niemand einen Zweifel zu haben.

Nur die Geschwindigkeit des Voranschreitens wird von jedem von uns in jedem Moment anders eingeschätzt.


Unsere Antwort auf die Frage "Wie geht es mir?" liegt auf einem Punkt der Skala gut <-> schlecht.
Uns geht es z. B. sehr gut, gut, mittel, schlecht, sehr schlecht, etwas schlecht, mittel mit einer leichten Tendenz zum etwas gut, ganz außergewöhnlich schecht oder unglaublich außerordentlich gut.


Eine Skala ist eine Messlatte, aufgespannt durch zwei gegenüberliegende Pole.
Zwei gegenüberliegende Pole bilden einen Dipol.


Dipol und Skala
Abb. 2-1:  Ein Dipol (1) und eine Skala (2)


Beispiel 1  Es gibt mehr Werte als hell und dunkel. Auf der Helligkeits-Skala gibt es u. a. die Werte: hell (2), sehr hell (3), gleißend hell (5), etwas hell (1), dunkel (-2), zappenduster (-5) und dämmerig (0). (Die Höhe der Zahlenwerte sind beispielhaft gewählt.)


Wir erleben täglich eine Vielzahl von Dipolen.

Beispiele  für Dipole: Gut oder schlecht, hell oder dunkel, arm oder reich, männlich oder weiblich, nachgiebig oder bestimmend, aktiv oder passiv, arbeitslos oder berufstätig, häßlich oder schön, bunt oder einfarbig, stark oder schwach, entspannt oder gereizt, dominant oder demütig, ordentlich oder chaotisch, anziehen oder abstoßen, einatmen oder ausatmen, gemeinsam oder getrennt, Glück oder Pech, richtig oder falsch, Freude oder Leiden.

Das besondere an einem Dipol ist die Unvereinbarkeit der beiden Pole. Der eine Pol ist das Gegenteil des anderen.
Wenn die Helligkeit zunimmt, nimmt die Dunkelheit ab. Je besser es einem Menschen geht, desto weniger schlecht geht es ihm. Je entspannter ein Mensch ist, desto weniger gereizt ist er.

Immer sind die Pole jedoch Punkte auf einer Skala. Es gibt in unserem Leben nicht das Gute, die Helligkeit oder die Armut als feste Größe, als unveränderlicher Zustand. Denn unser Leben schreitet ständig voran, s. o. und ist damit stetig im Wandel.


2.1 Mein Befinden liegt in jedem Moment auf einem Punkt der Skala gut <-> schlecht.


Zum Nachdenken   Spannen alle Dipole des obigen Beispiels eine Skala auf?


Ja. Es gibt nicht absolut richtig oder absolut falsch, das isolierte Glück oder losgelöste Pech. Jemand ist nicht eindeutig arbeitslos oder berufstätig. Es gibt immer Zustände dazwischen.

Beispiel 3  Biologisch gesehen gibt es Frau und Mann und nichts dazwischen. Jeder biologische Mann hat jedoch auch mehr oder weniger weibliche Seiten an oder in sich. Und umgekehrt auch. Möglicherweise gibt es sogar Männer und Frauen, die innerlich in vielen Belangen mehr nach dem Prinzip des anderen Geschlechts handeln oder denken.



Ja! So ist es.
Nein! Ich denke und fühle anders.
Ich will mich nicht entscheiden. Es gibt Für und Wider diese Aussage.
Diese Aussage hat für mich keine Bedeutung.
Ich will zu dieser Aussage keine Stellung beziehen.

Anmerkung:


      
 

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