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| Teil 1 | ||
25.05.2002 letztes update 3.10.2002 |
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Wir wissen von der Existenz der uns umgebenden Dinge nur deshalb, weil wir sie sehen, hören, riechen, schmecken und tasten können. Ohne Sinnesorgane hätten wir keine Vorstellung von unserer Umwelt oder unseren Mitmenschen.
Sehen Jedes Auge nimmt in jedem Moment und bei geöffneten Augenliedern ein Bild von unserer Umgebung auf. Im Gesichtssinn, der sich vornehmlich im hinteren und seitlichen Großhirnbereich befindet, werden die Bilder beider Augen zu einem räumlichen Bild vereinigt. Die Netzhaut zeichnet bis zu zehn Bilder pro Sekunde auf. Das Licht, Grundlage menschlichen Sehens, ist nur eine der verschiedenen Strahlenarten aus dem elektromagnetischen Spektrum. Am langen Wellenlängenende befinden sich die Radio- und Mikrowellen, für Funk Fernsehen und Radar benutzt. Darauf folgen die Infrarotstrahlen, die von heißen Gegenständen abgegeben werden.
Auch bei geschlossener Netzhaut liefert unser Sehorgan Bilder. Tipp Reiben Sie Ihre Handflächen kräftig gegeneinander bis sie warm sind. Legen Sie diese dann auf ihre Augen sodass kein Licht von aussen mehr in ihre Augen dringt. Man sagt, dass gestresste Menschen nun mehr weiße Flecken auf dunkelem Untergrund sehen als Menschen in Ruhe. Hören Schall kommt in Form von regelmäßigen sich ändernden Druckwellen bei uns an. Er besitzt Wellenlänge, Amplitude (Stärke des Ausschlags der Welle) und Frequenz (Zahl der Schwingungen pro Sekunde). Die Amplitude bestimmt die Lautstärke und damit die Intensität des Schalls, die Frequenz seine Tonhöhe. Sämtliche Geräusche sind Schwingungen der Luftmoleküle, die unsere Ohren aufnehmen und in elektrische Nervenimpulse umsetzen, damit sie vom Gehirn gedeutet werden. Das menschliche Ohr hört Schall mit einer Frequenz von 16 bis etwa 20.000 Hertz. Die obere Hörgrenze sinkt mit zunehmendem Alter bis auf Werte um 5.000 Hertz ab. Der Schalldruck, der gerade noch gehört werden kann, die sogenannte Hörschwelle, ist abhängig von der Frequenz. Unser Ohr ist in der Lage, auf extrem leise aber auch extrem laute Geräusche zu reagieren. Am empfindlichsten reagiert unser Ohr auf Frequenzen von 2.000 bis 5.000 Hertz. Im Gehirn wird das Geräusch und dessen Schallquelle aufgrund der Unterschiede der Intensität und des zeitlichen Ablaufs des eingetroffenen Schalls identifiziert. Riechen Der Luftstrom durch die Nasenhöhle geht beim Schnuppern, Ein- und Ausatmen unterschiedliche Wege. Wenn wir schnüffeln, um einen Geruch genau zu analysieren, gelangt die eingezogene Luft hoch in den Riechspalt. Dort nehmen die Sinneshärchen der Riechschleimhaut die eindringenden Geruchsmoleküle und damit einen Geruchsreiz auf und senden Signale an das Riechhirn. Jeder Mensch erzeugt bestimmte Gerüche über Drüsen an seinem Körper. So kommt es, dass wir den einen Menschen gut, den anderen nicht "gut riechen können". Ein ganzer Zweig unserer Industrie widmet sich der genau berechneten Reizung des Geruchssinns durch den Verkauf von Parfümen und Duftkompositionen. Die Fähigkeit, Gerüche zu erkennen, basiert auf zwei verschiedenen Faktoren: Riechschärfe und Unterscheidungsvermögen. Hunde nehmen Gerüche in Konzentrationen wahr, die um ein Vielfaches schwächer sind als bei Gerüchen, die wir Menschen noch wahrnehmen können. Nervenbahnen des Riechorgans führen in viele Bereiche des Gehirns. Der Riechstrang zieht über das zweite und dritte Riechneuron in die basalen und tieferen Bereche des Gehirns, einschließlich des Thalamus sowie der lateralen und basalen Mandelkerne selbst. Ein Ableger des Riechstrangs verläuft darüber hinaus zur Hypothalamusregion, die mit der Hypophyse verbunden ist.
Schmecken Die Geschmacksknospen auf der Zunge können nur vier verschiedene Geschmacksrichtungen unterscheiden: süß, salzig, bitter und sauer. Die Zungenspitze nimmt vornehmlich süß, die Seiten sauer und salzig und der Bereich vor dem Zungengrund Bitteres wahr. Auf molekularer Ebene findet mit Hilfe der auf der Zunge befindlichen Geschmacksknospen eine noch differenziertere Geschmackswahrnehmung statt. Dennoch kommt bei der Nahrungsaufnahme dem Riechen eine mindestens ebenso bedeutungsvolle Rolle wie dem Schmecken bei. Ein Weinprüfer kann alleine an der Blume eines Weines viele Weine voneinander unterscheiden. Tipp Halten Sie sich einmal beim Essen die Nase zu. Sie werden feststellen, dass das, was wir den Geschmack eines Essens nennen, zum Teil von der Nase wahrgenommen wird. Die Haut ist ein Sinnesorgan. Sie enthält u. a. Tastzellen, die unaufhörlich Informationen über unsere Umwelt an unser Gehirn weiterleiten. Über die Haut empfinden wir z. B. Druck und Temperatur. Durch Druckvergleich können wir erkennen, ob ein Gegenstand weich oder hart ist und wie seine Oberfläche und Kontour geformt ist. Innerlich ist unser Körper von einem dichten Netz von Nervenzellen und -bahnen durchzogen. So spüren wir die Tätigkeiten unserer Organe und erhalten Meldungen über den Zustand unseres Körpers sowie mögliche Störungen. In der anderen Richtung übermitteln die Nervenzellen Impulse zur Steuerung der Muskulatur und vieler anderer Körperfunktionen. Das Gleichgewichtsorgan meldet Abweichungen von der horizonatalen Lage und ermöglicht die ständig nötige Korrektur unserer Haltung. Sinneseindrücke werden im Gedächtnis gespeichert. Rufen wir uns ein früheres Ereignis ins Bewusstsein zurück, so empfinden wir das Gesehene, Gehörte und Gerochene gleichzeitig. Die Erinnerung daran scheint gemeinsam abgespeichert zu sein. Quellenangabe und Literaturempfehlung Brenner, K.-U.: Der Körper des Menschen, Weltbild Verlag, Augsburg, 1996 - Eines der wenigen Bücher, welches Nicht-Medizinern ein tiefgreifendes Verständnis für unseren Körpers vermitteln will. Das Buch ist reich an eingänglichen Abbildungen. Sehen und Hören werden von den meisten von uns als die beiden wichtigsten Sinneswahrnehmungen eingeschätzt. Die uns umgebende Alltagstechnik wie z. B. Fernsehen, Radio und Internet sprechen ausschließlich diese beiden Sinneskanäle an. Die Anzahl der insgesamt in jedem Moment im Gehirn eingehenden Impulse ist so groß, dass unserer Wachbewusstsein in erster Linie starke Abweichungen von der Normalität registriert. Wir haben oftmals eine unterschiedliche Reinheit innerhalb unserer Sinne. Manch eine oder einer kann z. B. differenzierter sehen und hören als er oder sie riechen und schmecken kann. Ebenso ist die Reinheit eines Sinnes bei verschiedenen Menschen unterschiedlich. Manch einer oder eine hat eine feine Nase und einen feinen Geschmack und kann z. B. die Blume von vielen verschiedenen Rotweinen unterscheiden. Manch einer oder eine kann mit geschlossenen Augen gerade einmal Rotwein von Weißwein unterscheiden.
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