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Jeder von uns hat sich im Laufe seines oder ihres Lebens unterschiedliche Methoden zum Erreichen eigener Anliegen und Vorstellungen zugelegt.
Als Kind probieren wir zumeist noch verschieden Methoden aus.
Beispiel 1 Ein Kind will Schokolade haben. Erst probiert es, die Eltern durch Jammern und eine wehleidige Stimme und Haltung zu überreden. Als dieses keine Wirkung hat, wird es zornig und beschimpft die Eltern. Als dieses keine Wirkung hat, tut es Dinge, von denen es weiß, dass es bei den Eltern Missfallen hervorruft. Als dieses keine Wirkung zeigt, klettert das Kind heimlich auf den Schrank und nimmt sich Schokolade.
Später feilen wir einzelne Methoden aus und legen uns dann, zumeist unbewusst, auf einzelne fest.
Beispiele 2
- Jemand wiederholt zumeist Bitten penetrant solange, bis diese erfüllt werden oder einschneidende Dinge geschehen.
- Jemand spricht Bitten zumeist nur einmal aus. Wenn eine Bitte nicht erfüllt wird, gibt er oder sie sich sich über einen langen Zeitraum und vor allem den Mitmenschen gegenüber dem Leiden hin.
- Jemand spricht eine Bitte aus. Wenn diese nicht erfüllt wird, tut er oder sie andere Dinge nicht mehr, von denen sie oder er weiß, dass sie der gebetenen Person gefallen.
- Jemand spricht nie Bitten aus. Wenn sie oder er ein Anliegen hat, versucht er oder sie durch taktisches Einwirken und ohne Nennung des Zieles auf Mitmenschen einzuwirken um das Gewünschte oder den gewünschten Zustand zu erlangen.
- Jemand spricht Bitten nur selten und dann in geeigneten Zeitpunkten aus. Wenn eine Bitte nicht erfüllt wird und das eigene Anliegen nicht nachlässt, bespricht sie oder er den Zustand offen und ausführlicher. Falls sich keine Lösung und kein weiterer Weg zur Klärung findet, reduziert er oder sie die Beziehung zu dem oder der Angesprochenen.
Mitunter ist uns unser eigenes Handeln und Agieren und sogar unsere eigenen Ziele wenig transparent.
Eine eigene Gewohnheit oder Einstellung können wir als Relikt aus der Vergangenheit und damit als eingefahrene Spur begreifen oder als eine aktive Methode zur Erreichung aktueller Ziele.
Beispiele
- Jemand sagt und denkt "Ich kann das nicht" und meint damit bewusst oder unbewusst: "Ich will es auch weder können noch lernen, denn ich habe andere Pläne".
- Jemand glaubt, dass alle Menschen vom Kern her böse sind. Er oder sie hat viele Beziehungen und Aufeinandertreffen mit Mitmenschen als negativ erlebt. Sie oder er lebt nun zurückgezogen und widmet sich einer Aufgabe, die zu einer Art Lebensziel wird und in der er oder sie Erfüllung findet.
- Jemand hat einen zornigen Charakter, ist leicht entflammbar und neigt in angespannten Situationen zu aggressiven Äußerungen und Taten. Insgeheim ist sie oder er ängstlich und unsicher. Der zornige Charakter verhilft ihm oder ihr zu viel Aufmerksamkeit und damit auch oftmals zu unterstützendem Eingreifen von Mitmenschen.
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