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Wir spüren, wenn ein naher Mitmensch traurig, wütend, freudig oder leidvoll ist. Ebenso spüren wir ihre oder seine Haltung (1.8.1).


Wir nennen diesen Eindruck "Ausstrahlung". Indem wir sie spüren bemerken wir die Präsenz eines Mitmenschen, auch wenn wir Augen, Nase und Ohren geschlossen haben.


Beispiel  Der Sohn fährt auf dem Fahrrad und der Vater dicht hinter ihm. Der Sohn spürt den Vater hinter sich, auch ohne ausgetauschte Worte oder gehörte Geräusche. Plötzlich kommt sich der Sohn verlassen vor. Er dreht sich um und sieht den Vater ein ganzes Stück weit hinter sich, wie er das Gepäck auf dem Träger richtet.


Tritt uns jemand mit leidlicher Emotion und/oder abweisender Haltung gegenüber, so sagen wir, dass sie oder er eine "unangenehme Ausstrahlung" hat.


Unser Gespür vermittelt uns spontan ein Bild eines Mitmenschen, auch wenn wir ihn oder sie noch nie zuvor gesehen haben noch etwas über die Person wissen.

Dieser spontane Eindruck ist komplexer als nur seine oder ihre momentane Gefühlsfärbung oder willentliche Haltung. Das Bild, welches wir über unser Gespür erhalten ist umfassender.


Wir spüren auch die Kraft, Autorität und Persönlichkeit eines Menschen.


Beispiel 2  Wir klingeln an der Tür. In der Hand halten wir unseren Haustürschlüssel, den wir unserem Kindermädchen für diesen Nachmittag übergeben wollen.
Der Vater öffnet. Er grüßt kurz und steht dann in der Tür und schaut uns aus wachen Augen an. Wir wollen unser Anliegen aussprechen doch stottern. Seine Präsenz ist umwerfend. Wir spüren seine Ruhe, Wärme und Kraft und brauchen noch einen Moment, bis wir wieder zu uns finden.


Die gespürte Ruhe und Wärme, die ein Mensch ausstrahlt, ist etwas anderes als die physikalische Bewegung und Temperaturabstrahlung der Person. Manche Mitmenschen erleben wir als "kräftig" und meinen damit weder Muskelkraft, Gewicht noch die Lautstärke der Stimmen. Wir spüren zuweilen, dass "die Luft eng wird", wenn eine Autorität den Raum betritt und still den Blick in der Runde schweifen lässt.


1.8.2   Ich spüre die Ausstrahlung meiner Mitmenschen.


Kraft, Autorität und Persönlichkeit lässt sich nicht an äußeren Eindrücken, der aktuellen Gefühlsfärbung oder am Willensausschlag des Mitmenschen festmachen. So spüren wir z. B. die Kraft und Persönlichkeit eines Mitmenschen auch, wenn er oder sie gerade misslicher Stimmung ist. Wir spüren das, "was dahinter ist".

Wir sagen z. B. "Ich habe Vertrauen zu ihr." oder "... zu ihm."

?  Woher nehmen Sie ihr Vertrauen zu einem Mitmenschen?




Es gibt Für und Wider diese Aussage.
Ich will zu dieser Aussage keine Stellung beziehen.
Nein, ich denke und fühle anders.
Ja, so ist es.
Diese Aussage hat für mich keine Bedeutung.

Eigenes Erleben



Anmerkung


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