![]() |
![]() |
||||||||||||||||||||||||
![]() |
Zuweilen sind wir traurig. Unser Gesicht ist weich, unsere Gesichtszüge scheinen nach unten zu fließen. Wir sind wie aufgelöst. Unsere Augen werden dick und rot und füllen sich. Dann kommen Tränen. Schluchzend zuckt unser Brustkorb. Wir sinken in uns zusammen.
1 Das Kind geht an der Flurkommode vorbei und erstarrt. Das liegt das Blumengebinde, welches sie morgen ihrer Lehrerin schenken wollte: zerrupft und gebrochen. Tränen kullern über ihre Wangen. 2 Das Kind war den ganzen Tag draußen und mit dem Freund unterwegs. Nun, nach dem Abendessen hatten die Eltern einen Film im Fernsehen versprochen. Die Schwester darf gucken, doch ihn schicken sie ins Zimmer. Wütend fragt er die Eltern: "Wieso!?" Nun schieben sie ihn ins Zimmer und schließen die Tür ab. Er schreit und tritt gegen die Tür, doch niemand scheint hinzuhören. Zumeist ist es erlösend, wenn unsere Tränen fließen. Zuvor hatten wir oftmals noch einen Kloß im Hals, es war eng, eher bedrückend. Wenn die Traurigkeit hervorbricht, ist es wie ein reinigender Strom, der die Enge auswäscht. Manchmal kommt Traurigkeit jedoch auch leise zu uns und bleibt eine Zeit lang, ohne dass sie sich auflöst. Traurigkeit ist ein Grundgefühl, wie Wut (1.7.7) und Freude (1.7.6) auch.
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |