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  Teil 1  

  7.06.2002   letztes update 9.02.2003

 

Unser gleichzeitiges Denken, Fühlen und Wollen nennen wir unser Gemüt. Eine Emotionen ist eine Gemütsregung, eine Verknüpfung eines Gefühlsausschlags mit einer gedanklichen Vorstellung und oftmals einem Willensausschlag, siehe auch 1.5 Anmerkung 1.

Beispiele  für Emotionen:

  • Neid ist eine Verknüpfung zwischen dem Gefühlsausschlag Leiden und einer gedanklichen Vorstellung von Besitz oder Eigenschaften, die Vergleiche beinhaltet, wie z. B.: "Er oder sie hat mehr oder ist besser" oder "Das Leben ist ungerecht".
  • Eifersucht ist eine Verknüpfung ähnlich dem Neid. Unser Gefühlsauschlag liegt im Bereich des Leidens und zusätzlich auf der Seite der Wut. Zu unseren gedanklichen Vergleichen gesellen sich Pläne, wie wir unseren eigenen Besitz oder unsere Eigenschaften vermehren und verbessern können und die eines betreffenden Mitmenschens verringern.
  • Ehrgeiz ist eine Verbindung aus einem starken Willen, etwas zu erreichen. Die Stimmung des Ehrgeizes liegt zumeist im neutralen bis leidvollen Bereich, denn die zugrundeliegende gedankliche Vorstellung ist die, etwas derzeit noch nicht zu haben oder zu sein und der Wunsch, dieses in Zukunft zu erlangen. Eine weitere verknüpfte Vorstellung ist die von einem harten Weg, Arbeit und möglichen Entbehrungen bis dorthin.
  • Ehrfurcht ist eine Verbindung aus Angst und der Vorstellung: "Ich bin kleiner und machtloser als die, der oder das Gegenüberstehende".
  • Staunen ist eine Verknüpfung aus derselben gedanklichen Vorstellung wie bei Ehrfurcht. Unser Gefühlsausschlag liegt beim Staunen jedoch höher in Richtung Freude und Liebe.
  • Eigenstolz basiert auf einem Vergleich von eigenen Eigenschaften oder Besitztümer mit denen unserer Mitmenschen mit dem Schluss, dass wir selber mehr haben oder besser sind. Das verbundene Grundgefühl ist die Freude. Unterschwellig ist Eigenstolz verbunden mit der Angst, das Besitzende wieder zu verlieren.
  • Hochmut hat die gleiche Basis wie Eigenstolz, ist jedoch aktiver. Das verbundene Grundgefühl ist Freude mit einem Anteil Wut. Ein Hochmütiger oder eine Hochmütige begreift sich als Führer und will eingreifen in das Leben anderer. Im Hochmut verstehen wir nicht, warum andere nicht das tun, was wir für richtig und notwendig halten und wollen so aus eigener Kraft Verbesserungen erzwingen. Hochmut ist stets mit einem starken Willen verbunden.
  • Übermut basiert ebenso auf der Vorstellung des Eigenstolzes. Ohne dass der Verstand dieses registriert hat, ist unser Gefühlsausschlag, im Vergleich zum Hochmut, jedoch inzwischen in den Bereich des Leidens gewandert.
  • Überheblichkeit basiert ebenso auf der Vorstellung des Eigenstolzes, ist jedoch passiver als der Hochmut. Wenn wir überheblich sind, denken wir, dass wir besser und wissender sind, ziehen uns jedoch gerne leicht gekränkt zurück, wenn andere unsere vermeindliche Hilfe nicht dankbar annehmen. Das verbundene Grundgefühl liegt mehr im Bereich der Traurigkeit als der Wut.
  • Groll ist geprägt von Leiden und der Vorstellung, dass das Gleichgewicht des Gebens und Nehmens bei uns zu unseren Ungunsten aus der Balance geraten ist. Zum Leiden mischt sich Traurigkeit; wir sehen keine Möglichkeit das Gleichgewicht wieder herzustellen.
  • Zorn ist leidvolle Wut, die wir, verbunden mit unserem Willen, gegen jemanden oder etwas richten. Wir sind auf jemanden oder etwas zornig. Die Wut selber ist ein Grundgefühl. Wir können wütend sein ohne diese zu richten.
  • Verlorenheit ist gekennzeichnet durch Angst und Leiden und beinhaltet die Vorstellung, dass wir getrennt sind vom Leben. Zumeist denkt der oder die Verlorene, dass sie oder er einmal mit dem Leben und der Liebe verbunden war und dass diese Verbindung durch einen Schicksalsschlag getrennt wurde. Eine hinzukommende innere Unruhe macht den Verlorenen zum Suchenden.
  • Verliebheit ist eine Emotion, denn wir sind immer in jemanden oder etwas bestimmtes verliebt. Wenn wir verliebt sind, schweben wir im siebenten Himmel, denn Liebe und Freude sind die verknüpften Grundgefühle. Ansatzweise erfüllt sich die Herrlichkeit der Liebe: Wir sind voller Kraft, unser Leben fließt wie ein sprudelnder Bach. Viele Dinge, die uns zuvor noch wichtig und schwer erschienen sind nun nichtig und klein. Doch Verliebtheit ist bedingt und damit wie eine zerbrechliche Pflanze. Ein falsches Wort oder ein ungünstiges Erlebnis kann genügen und unser Glück bricht zusammen. Zumeist fallen wir schnell und tief in Zorn, Groll oder sonst eine leidvolle Emotion.
    Verliebtheit ist verbunden mit einer gedanklichen Vorstellung und einem starken Willen und damit mit einer speziellen Absicht verknüpft. Verliebtheit ist von daher nur ein kleiner Vorgeschmack auf die bedingungslose Liebe, in der wir wahrhaft frei sind.
  • Leidenschaft ist mit Liebe nicht verbunden. In unserer Leidenschaft sind wir noch abhängiger als in der Verliebtheit. Die mit der Leidenschaft verbundene Freude hält zumeist nur kurz an. Sobald der ersehnte Zustand vorbei ist, erfüllt sich die wörtliche Bedeutung der Emotion.

Grundgefühle sind frei von gedanklichen Vorstellungen. Emotionen sind mit Gedanken verbunden und beziehen sich stets auf Mitmenschen, Lebewesen, Gegenstände oder Zustände.



Ja! So ist es.
Nein! Ich denke und fühle anders.
Ich will mich nicht entscheiden. Es gibt Für und Wider diese Aussagen.
Diese Aussagen haben für mich keine Bedeutung.
Ich will zu diesen Aussagen keine Stellung beziehen.

Anmerkung:


      
 

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