Teil 4  

  18.04.2003

 

Eine Verknüpfung zwischen einem äußerem Erleben und einer gedanklichen Vorstellung ist eine Einstellung. Eine solche Verknüpfung äußert sich darin, dass wir in Verbindung mit einem speziellen äußeren Erleben oftmals ähnliche oder gleiche Gedanken erleben.

Zumeist haben wir zu allen uns wiederholt umgebenden Lebewesen, Objekten, Tätigkeiten und Zuständen Einstellungen.

Beispiele  für Einstellungen

  1. "Kalte Milch ist ungesund."
  2. "Wespen sind gemein."
  3. "Krieg ist sinnlos."
  4. "Gewalt ist immer vermeidbar."
  5. "Politiker sind Lügner."
  6. "Wer nicht hören will, muss fühlen."
  7. "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser."
  8. "Teetrinker sind langweilig."
  9. "Teetrinker sind geistvolle Menschen."
  10. "Tee ist gesünder als Kaffee."
  11. "Kaffeetrinker sind lustvolle, aktive Menschen."
  12. "Menschen, die Zärtlichkeit benötigen, sind bedürftige, bemitleidenswerte Wesen."
  13. "Fußball ist toll. Die Bayern sind die Besten."
  14. "Fußball ist niveaulos und überflüssig."
  15. "Berlin ist eine verkommene Stadt."
  16. "Berlin ist eine kulturvolle Stadt."
  17. "Abwaschen ist eine große Quälerei."
  18. "Ich wasche sehr gerne ab. Ich mag das warme Wasser und sauberes Geschirr. Außerdem kann ich mich für eine Weile von meinen Familienverpflichtungen zurückziehen."
  19. "Ich kann Esoterik nicht ausstehen."
  20. "Esoterik ist eine Wissenschaft."
  21. "Spiritualität ist etwas für Tagträumer."
  22. "Jemand, der meditiert, verschließt die Augen vor der Wirklichkeit."
  23. "Bewusstsein ist das Wichtigste überhaupt im Leben."
  24. "Ab und zu zu leiden, gehört zum Leben dazu."
  25. "Ich glaube nur das, was ich sehe."
  26. "Nur Bares ist Wahres."

Nicht alle Sätze, die wir in unseren Gedanken wahrnehmen und die ein "ist" oder "sind" enthalten, sind eigene Einstellungen. Mitunter wiederholen wir einfach nur kürzlich aufgenommene Sätze in unseren Gedanken.

Zudem liegen unsere Einstellungen nicht ausformuliert in uns, wie in den obigen Beispielen dargestellt. Eine Einstellung äußert sich, indem wir in Verbindung mit einem äußeren oder körperlichen Erleben stets ähnliche oder gleiche Vorstellungen erleben. Hätten wir beispielsweise Beispiel-Einstellung 1, so würden in uns jedesmal Gedanken über einen kranken Magen, Verkrampfungen oder Bilder von blassen Menschen auftauchen, sobald wir Milch im Kühlschrank sehen, einen Menschen kalte Milch trinken sehen oder jemand etwas über kalte Milch sagt.

Zumeist sind wir uns unserer Einstellungen nicht bewusst, nehmen wir die gedanklichen Vorstellungen nur unbewusst wahr und äußern diese auch unbewusst. Oftmals machen uns erst unserer Mitmenschen auf unsere Einstellungen aufmerksam.


4.10 Ich habe Einstellungen.

Eine Ein-Stellung ist eine Festlegung und damit wie eine eingerostete Weiche, die stets nur einen Weg zulässt und andere versperrt.


Tipp 1  Finden Sie Ihre eigenen Einstellungen!


Es gibt feste und weniger feste Einstellungen in uns. Manch eine Aussage wiederholen wir mit Überzeugung, weil sie just jemand am Vortag gesagt hat, der oder die einen Eindruck bei uns hinterlassen hat. Ein Gegenargument reicht dann mitunter aus und wir erleben das zuvor noch beurteilte Objekt wieder neutral. Manch andere Einstellung tragen wir seit Jahr und Tag in uns.


Tipp 2  Schreiben Sie Ihre Einstellungen in ein Tagebuch. Sehen Sie in einem Monat, in einem Jahr nach, ob Ihre Einstellungen immer noch mit Ihrem Erleben übereinstimmen.


Frage 1   Ist eine Einstellung etwas negatives!?


Frage 2   Gibt es Menschen, die mehr oder weniger Einstellungen haben?


Frage 3   Wie wäre es, wenn Sie keine Einstellung, z. B. zum Abwaschen, hätten? Geht das überhaupt!?


Test   Haben Sie eben beim Lesen der Beispiel-Einstellungen Gefühlsregungen erlebt?
Wenn ja: Welches Gefühl trat bei welcher Einstellung auf?




Ja! So ist es.
Nein! Ich denke und fühle anders.
Ich will mich nicht entscheiden. Es gibt Für und Wider diese Aussage.
Diese Aussage hat für mich keine Bedeutung.
Ich will zu dieser Aussage keine Stellung beziehen.

Anmerkungen:


 

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