Teil 4  

  17.03.2003

 

Unser Erleben ist einteilbar in große Felder, auf denen wir uns nahezu täglich bewegen.

Beispiele  für Felder unseres Erlebens:
Kontakt mit Mitmenschen, Arbeit und eigene Aufgaben, Familie, Freunde, Hobbies, Essen, der Sinn des Daseins, Ego, Körper, Sex und Zärtlichkeit, Zuhause, Umwelt, Politik, Sport, Kleidung, Ordnung, eigene Vergangenheit, Zukunft

Anmerkung   Wir sind wie ein Bauer, der viele Felder zu bestellen hat. Auf manchem Feld sind wir zur Zeit aktiv tätig; manch anderes betreten wir zwar oftmals, sind derzeit jedoch nicht aktiv auf ihm.

Manche Einstellung umschließt ein ganzes solches Feld des Erlebens und bestimmt damit bewusst oder unbewusst einen großen Anteil unsers täglichen Denkens.

Wenn eine solche, weitreichende Einstellung in uns fest verankert ist, siehe auch 4.10, ist sie für uns zum Glaubenssatz geworden.

Beispiele  für Glaubenssätze

  1. "Das Leben ist ein Kampf."
  2. "Essen macht dick."
  3. "Meine Arbeit bringt mich weiter im Leben."
  4. "Ich bin schön."
  5. "Meine Arbeit ist lästiges Übel."
  6. "Immer, wenn ich mein Herz öffne, bekomme ich eine 'reingewürgt."
  7. "Der Mensch ist vom Kern her böse. Wenn man ihm die Freiheit lassen würde, würde er Unheil anrichten."
  8. "Alles, was geschieht, hat seinen Sinn und bringt uns weiter auf unseren Wegen."
  9. "Ich habe viel verpasst in meinem Leben."
  10. "Mein Körper ist häßlich und unansehnlich."
  11. "Das Leben ist ungerecht zu mir."
  12. "Ich bin etwas Besonderes."
  13. "Ich bin ein großer Künstler."
  14. "Ich bin anders als alle Anderen."
  15. "Ich bin humorlos und ein Langeweiler."
  16. "Ordnung ist das halbe Leben."
  17. "Ich bin ein dünnhäutiges, verletzliches Wesen."
  18. "Ich bin innerlich wie ein Kind."
  19. "Ich bin zu nichts nutze und ein Versager."
  20. "Alles Weltliche ist schlecht. Man muss ihm entsagen. Das Glück liegt im Innern verborgen."
  21. "Ich kann niemandem vertrauen."
  22. "Keiner mag mich."
  23. "Mein Arbeitgeber ist ein Ausbeuter."
  24. "Ich arbeite zu langsam."
  25. "Ich bin nicht schlau genug."
  26. "Im Leben bekommt man nichts geschenkt. Man muss immer erst geben um etwas zurückzubekommen."
  27. "Ich brauche euch (Mitmenschen) nicht."
  28. "Mein Leben ist fade und leer."
  29. "Das Leben ist ungerecht (zu mir)."
  30. "Nur die Liebe zählt."
  31. "Nur die Taten zählen."
  32. "Nur der Augenblick zählt."
  33. "Männer wollen immer nur das eine."
  34. "Musik ist meine Berufung."

4.11 Ich habe Glaubenssätze.

Unsere Glaubenssätze sind eine Verknüpfung von zwei oder mehreren komplexen Einzel-Vorstellungen. Unsere Glaubenssätze liegen nicht ausformuliert in unserem Denken, wie in den obigen Beispielen dargestellt, siehe auch 4.10. Beispiel-Glaubenssatz 1 zeigt sich z. B. in unserem Denken, indem wir über das Leben im Allgemeinen nachsinnen und dieses stets zu Gedanken über Kampf, sich-behaupten, Auseinandersetzungen etc. führt. Beispiel-Glaubenssatz 2 zeigt sich z. B. in unserem Denken, indem wir essen, Essen sehen oder jemand etwas über Essen sagt und sich in unserem Kopf unangenehme körperliche Vorstellungen zeigen.

Ein Glaubenssatz ist solange mächtig, solange wir dieser Gedankenverbindung nicht bewusst sind. Solange ein Glaubenssatz unentdeckt in uns schlummert, nehmen wir ihn als uneingeschränkt wahr an. Das Entdecken eines eigenen Glaubessatzes ist ein Ah-Ha-Erlebnis. Wir stellen erstaunt fest, was wir lange Zeit als wahr angenommen haben. Nun erst können wir den Glaubenssatz ausformulieren und im Verstand als hilfreich oder hinderlich beleuchten. Oftmals stellen wir fest, dass ein Glaubenssatz nur eine Seite der Wahrnehmung wiederspiegelt, siehe auch 4.10.


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Wiederholung   Es gibt keine positiven oder negativen Gedanken. Auch wenn wir zur Zeit eine Einstellung als eindeutig negativ erleben und für unser tägliches Leben und Entscheiden als hinderlich, so hat oder hatte der Glaubenssatz auch eine hilfreiche, unterstützende und möglicherweise schützende Seite für uns.


Tipp   Finden Sie Ihre Glaubenssätze, ohne Ihre Gedanken zu verurteilen. Wenn Sie einen in sich erkannt haben: Betrachten sie ihn und leben sie eine Weile bewusst mit ihm. Schauen Sie, wie er Ihr Denken und Erleben beeinflusst. Wenn Sie ihn in der Zeit der Betrachtung als durchweg hinderlich erleben, verabschieden Sie sich von ihm, wie von einem guten Freund, der Sie lange begleitet hat.



Ja! So ist es.
Nein! Ich denke und fühle anders.
Ich will mich nicht entscheiden. Es gibt Für und Wider diese Aussage.
Diese Aussage hat für mich keine Bedeutung.
Ich will zu dieser Aussage keine Stellung beziehen.

Anmerkungen:


 

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