6.05.2003

4.10 sagt: Es gibt feste und weniger feste Einstellungen. Manche Verknüpfung in uns tragen wir schon seit unserer Kindheit in uns, manche tritt nur vorübergehend auf. Manche Eigenart oder Gewohnheit, die wir schon lange in uns hatten, lässt eines Tages nach.

Beispiele    

1. Jemand hat einen kugelrunden Bauch. Sie oder er beginnt Sport zu treiben und einige Jahre später ist der Bauch schlanker geworden.
2. Jemand ist steif und hat oftmals Schmerzen im Rücken. Er oder sie beginnt Yoga zu machen. Einige Zeit später wird ihr oder sein Körper geschmeidiger und Rückenschmerzen treten kaum noch auf.
3. Jemand ist Naturmuffel und Stubenhocker. Sie oder er findet einen Lebenspartner, der oder die die Natur liebt. Jahre später geht er oder sie mit der Familie mit Freude spazieren, zelten und wandern.
4. Jemand kam zu nahezu allen Terminen und Verabredungen stets ca. 15 Minuten zu spät. Einige Jahre später ist sein oder ihr Leben stetiger und ruhiger geworden. Ihr oder ihm fällt eines Tages auf, dass er oder sie nun fast immer pünklich ist.
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Andere Dinge begleiten uns ein Leben lang. Obwohl wir schon oftmals versucht haben, diese Eigenart loszuwerden. Wieder andere Muster hatten sich scheinbar schon aufgelöst und tauchen dann doch eines Tages wieder auf.

Muster sind Festlegungen und damit Verhärtungen. Vom Charakter her sind Verknüpfungen damit eher unlebendig, bieten uns jedoch auf der anderen Seite auch Halt.
Viele unserer Grundmuster, die wir heute als hinderlich erkennen, haben wir einmal in unserer Vergangenheit in einem Moment starker Furcht, Trotz, Verzweiflung oder sonst eines Leidens festgelegt. Aus Angst, tiefer zu fallen, haben wir uns einen Glaubenssatz oder sonst eine Verknüpfung zugelegt. Diese wirkt von da an unterbewusst und hat uns seitdem auch zumeist wahrhaft vor einem ähnlichen tieferen Leiden bewahrt. Doch gleichzeitig hält sie uns auch an dem festgebundenen Platz fest und hat seitdem spontane Freude und Erfüllung in diesem Bereich verhindert.

Das Auflösen von Mustern und Eigenarten ist zumeist ein liebevoller Prozess. Selten bis nie löst sich eine Verknüpfung oder eine Ausprägung in uns von heute auf morgen. Selten hilft der angestrengte Wille zum Auflösen. Oftmals führt der Weg der Entwicklung erst über das liebevolle Annehmen von Eigenarten und Mustern und damit der eigenen Persönlichkeit hin zu der Auflösung von hinderlichen Strukturen.