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  Teil 3  

  21.07.2002   letztes update 18.01.2003

 

Frage   Worin unterscheidet sich Ihr Denken und Fühlen? (2)


Unser Verstand nimmt Bilder, Klänge und sonstige Informationen auf und zerlegt diese in Einzelinformationen. Mit Hilfe unseres Gedächtnisses haben wir so zumeist nicht nur einen Gedanken im Kopf sondern eine Vielzahl von Details.

Beispiele 1    

  1. Jemand legt Äpfel in einen Korb. Sie oder er hat gleichzeitig die Anzahl der bereits in den Korb gelegten und insgesamt mitzunehmenden Äpfel im Kopf.
  2. Jemand sieht ein Bild und erkennt mit einem Blick viele Details.
  3. Jemand repariert ein Auto und hat die vielen Aspekte und Teilhandlungen dieses Vorganges im Kopf, siehe auch 3.1 Test Typ A.

Nach dem Zerlegen vergleicht unser Verstand die gewonnenen Einzelinformationen mit bereits bekannten, gespeicherten. Indem er einzelne Merkmale von Objekten, Personen und Zuständen identifiziert, findet unser Verstand Unterschiede.

Beispiele 2    

  1. "Dieser Apfel ist größer, röter, süßer und teuerer als jener."
  2. Jemand begegnet erstmalig einem Mitmenschen. Sofort registriert sein oder ihr Verstand Eigenschaften, wir z. B.: Größe, Form der Nase, Fülligkeit der Lippen, Humor, Artikulation, gesellschaftliche Stellung, Stand des Bankkontos, Absichten, etc.
  3. "Ich wohne in einer Hinterhauswohnung mit Kohleofen. Andere wohnen im Grünen mit Fußbodenheizung".

Nach dem Zerlegen und Vergleichen verbindet unser Verstand Einzelinformationen zu größeren Sinngefügen.

Beispiele 3    

  1. Ein Detektiv kennt viele einzelne Details eines Verbrechens. Durch Nachdenken findet sie oder er die Lösung: Nun ist er oder sie sich sicher, wie die Tat ablief und wer der Täter ist.
  2. Beim Lesen und Hören nimmt unser Verstand nacheinander einzelne Silben wahr und verbindet diese zu einem Sinnzusammenhang.
  3. Nach dem Zerlegen des Motors weiß unser Verstand zumeist einen Weg um diesen auch wieder zusammenzubauen, siehe auch 3.1 Test Typ A.

3.2.1 Mein Verstand unterscheidet, vergleicht und verbindet.

Das Zerlegen und Verbinden, die Analyse und Synthese, ist der zentrale Aspekt unseres Denkens. Unser Verstand ist wie ein Goldwäscher. Er siebt das Erlebte. Er erkennt Lehm und Gestein als wertlos und wirf dieses weg. Manchmal findet er einen Goldpartikel. Er erkennt diesen als wertvoll und verarbeitet ihn weiter zum eigenen Reichtum.


Die Welt unseres Verstandes ist komplex, da sie aus unzähligen Teilinformationen besteht.
Die Ausdrucksweise unseres Gefühls ist anders. Wir erleben in jedem Moment genau ein Gefühl, welches ein Gemisch aus den Grundgefühlen darstellt.

So komplex der Vorgang der Entstehung eines Gefühls auch sein mag; an unserem Gefühl und dem Vorgang des Fühlens ist nichts zerlegbares, außer die Trennung in die sechs Grundgefühle.


3.2.2 Mein Gefühl ist in jedem Moment eins und einig.

In jedem Moment bewertet unser Gefühl unser Erleben in seiner Gesamtheit. Alle erlebten Eindrücke finden im aktuellen Gefühl ihren Ausdruck.

Beispiele 4    

  1. Der Ehepartner betrachtet den Gatten oder die Gattin beim Reparieren des Autos. Sein oder ihr Gefühl repräsentiert die Gesamtsituation: Anblick der ausgebauten Motorteile, des Ehepartners, Stand der Reparatur, gespürte Stimmung des Ehepartners, abgegebene Versprechen des Ehepartners, eigene Vorhaben, aktuelle Wetterlage etc.
  2. Jemand begegnet erstmalig einem Mitmenschen. In jedem Moment dieses Erlebens, und damit vom ersten Anblick an, hat er oder sie ein Gefühl, welches u. a. Zuneigung oder Distanz zum Mitmenschen beinhaltet.

Fühlen, Gefühltes und Fühlender sind eins: Unser Gefühl.



Ja! So ist es.
Nein! Ich denke und fühle anders.
Ich will mich nicht entscheiden. Es gibt Für und Wider diese Aussagen.
Diese Aussagen haben für mich keine Bedeutung.
Ich will zu diesen Aussagen keine Stellung beziehen.

Anmerkung:


 

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