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  Teil 3  

  21.07.2002

 

Frage   Worin unterscheidet sich Ihr Fühlen und Denken? (3)


Unsere Gedanken haben unterschiedliche Quellen.

Zum einen ist unser Denken teils ein schöpferischer und teils ein aufnehmender Prozess, siehe 1.4.4. Ein aktueller Gedanke kann von daher entweder neu in unserem eigenen Verstand entstanden sein. Wir sagen dazu: "Er ist dem eigenen Geist entsprungen" und nennen diese Quelle unsere Intuition. Oder wir haben den Gedanken über unsere Sinne aufgenommen. Wir haben etwas oder den Ausdruck eines Mitmenschen gesehen, gehört, gerochen, geschmeckt, getastet oder gespürt und diesem Erleben Informationen entzogen, siehe auch 1.4.2.

Zum anderen speichert unser Gehirn Aufgenommenes im Gedächtnis. Das Wort "Gedächtnis" ist ableitbar von "Gedachtes" und weist darauf hin, dass im Gedächtnis unsere vergangenen Gedanken abgelegt sind.


3.3.1 Meine Gedanken entstammen meinem Gedächtnis, meiner aktuellen Wahrnehmung und meiner Intuition.

Im Gedächtnis liegen widerum eigene und fremde Gedanken. Hierdurch ergeben sich vier unterschiedliche Herkunftsmöglichkeiten für einen aktuellen Gedanken:

  1. eine aus dem Gedächtnis abgerufene, vergangene Wahrnehmung unserer äußeren Welt
    Beispiele: Das, was wir einmal in einem Buch gelesen haben, was unsere Eltern gesagt haben, was wir einmal gesehen oder gehört haben.
  2. eine aus dem Gedächtnis abgerufene, vergangene Mitteilung unserer eigenen Intuition

  3. Beispiel: Eine Eingebung, die wir eines Tages hatten.
  4. eine Information aus einer aktuellen Wahrnehmung
    Beispiel: Das, was jemand jetzt sagt, was wir gerade lesen oder hören.
  5. ein aktuell neu im eigenen Denken entstandener Gedanke

Bei der Unterscheidung von Herkunftsmöglichkeiten für Gedanken gilt es zu berücksichtigen, dass die Gedanken unserer Mitmenschen ebenso aus verschieden Quellen stammen.

Beispiel   Jemand trifft auf einen Menschen in Uniform, zuckt zusammen und denkt: "Ich muss jetzt ganz artig sein". Später wird ihm oder ihr bewusst, dass dieser Gedanke in der Vergangenheit oft von der Mutter oder vom Vater ausgesprochen wurde. Vermutlich hat dieser oder diese den Gedanken auch widerum von ihren oder seinen Eltern mitgeteilt bekommen.


Gedanken werden von uns in Form gebracht und übermittelt, siehe auch 1.4.2. Von daher können wir von fremden und eigenen Informationen sprechen.

Gefühle werden nicht übermittelt. Wir erleben zwar das Gefühl eines Mitmenschens, indem wir diesen und dessen Ausdruck zum einen sehen, hören, riechen und tasten. Die auf diese Weise gewonnenen Informationen werden jedoch von unserem Verstand aufgenommen, verarbeitet und gespeichert.
Zum andern spüren wir das Gefühl eines Mitmenschen. Unser eigenes Gefühl ist jedoch ein eigener Kanal des Erlebens, es übernimmt nicht den gespürten, fremden Gefühlsausschlag, siehe 2.7.


3.3.2 Mein Gefühl ist Quelle und Ausdruck in einem.



Anmerkung   Wir und auch unsere Mitmenschen haben unterschiedliche Ausprägungen für das Erleben spezieller Gefühlsgemische. Oftmals kommt es vor, dass z. B. ein Elternteil und wir selber dieselbe Ausprägung in uns tragen. Dennoch ist unser Gefühl stets unser eigenes.



Ja! So ist es.
Nein! Ich denke und fühle anders.
Ich will mich nicht entscheiden. Es gibt Für und Wider diese Aussagen.
Diese Aussagen haben für mich keine Bedeutung.
Ich will zu diesen Aussagen keine Stellung beziehen.

Anmerkung:


 

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