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  Teil 2  

  8.06.2002   letztes update 13.01.2003

 

Unser Erleben wird vollständig durch die neun Kanäle beschrieben, siehe 1.8 und den Test zu den Kanälen des Erlebens. In welchem der Kanäle erleben wir positives und negatives?


Sehen

Unser erster Kanal des Erlebens ist das Sehen. Wir nehmen über unsere Sehnerven Licht auf, welches von Lichtquellen ausgestahlt und von Objekten und Lebewesen unserer äußeren Welt reflektiert bei uns eintrifft. Unser Sehorgane wandeln dieses Licht in elektrische Signale und senden diese an unser Gehirn, siehe 1.3.

Zum Nachdenken 1   Enthält das Licht, welches bei uns eintrifft, Leiden oder Freude? Gibt es positive bzw. negative Bilder?


  
Abb. 2-2: Zwei Bilder


Ein Bild ist ein Signal, welches in elektrischer oder digitaler Form gespeichert werden kann. In digitaler Form, wie in Abbildung 2-2, ist es eine Sammlung von Nullen und Einsen, siehe auch 1.8. Eine Sammlung von Nullen und Einsen ist eine neutrale Informationsmenge, frei von Freude und Leiden.

Die Person aus Beispiel 1.1 erlebt den Film und die Nachwirkungen negativ. Andere Filmbesucher haben vermutlich positive Erlebnisse im Zusammenhang mit dem selben Film.
Die Person aus Beispiel 1.10 erlebt die Bergsicht positiv. Andere Bergsteiger oder Bergsteigerinnen haben möglicherweise bei selber Sicht ein negatives Erleben.


2.3.1 Die Bilder, die ich sehe, sind weder gut noch schlecht.

Anmerkung 1   Dennoch erleben wir manche Bilder, wie z. B. die beiden obigen Fotos, überwiegend ähnlich.


Hören, Riechen und Schmecken

Der Vorgang unseres Hörens, Riechens und Schmeckens ist mit dem unseres Sehens vergleichbar. Alle Eindrücke, die über unsere fünf Sinne wahrnehmen, werden in Form von elektrischen Impulsen an das Gehirn weitergeleitet und sind neutrale Informationen.


2.3.2 Die Hör-, Riech- und Geschmacksinformationen, die ich aufnehme, sind weder gut noch schlecht.

Wenn ein Bild, Geräusch, Geruch oder Geschmack in sich negativ sein sollte, dann müsste die Wahrnehmung eines solchen Eindrucks bei allen Menschen ein negatives Erleben zur Folge haben. So ist es jedoch nicht. Zwei Menschen können das selbe Geräusch hören, den selben Geruch riechen oder Geschmack schmecken und diesen unterschiedlich gut oder schlecht erleben.


Tasten

Das Tasten ist, wie die ersten vier Sinne, ein Vorgang, bei dem unsere Nerven Zustände unserer uns umgebenden Umwelt und unseres Körpers aufnehmen und in Form von elektrischen Signalen an unser Gehirn weiterleiten.

Die Tastinformationen, die unser Gehirn aufnimmt, sind ebenso neutrale Informationen; das Ertasten unserer äußeren Welt und unseres Körpers ein individuelles Erleben.

Frage  Ist Krankheit und Schmerz etwas eindeutig Negatives?


Beispiele   

  1. A bekommt inmitten seines oder ihres Urlaubs einen Hexenschuss. Jede kleine Bewegung verursacht einen stechenden Schmerz im unteren Rücken. A ist voller Groll über die Krankheit, jammert viel, erzählt der eigenen Familie und den Mitreisenden bei jeder Gelegenheit, wie sehr es schmerzt und die Krankheit die eigenen Möglichkeiten einschränkt. Gegen den Rat der Mitreisenden geht A mit auf Wanderschaft. Nach einer Weile kann A nicht mehr weiterlaufen und muss zurück in die Unterkunft gebracht werden. Nach der Reise erzählt A voller Ärger von der Krankheit, die ihr oder ihm den Urlaub verdorben hat.
    B bekommt inmitten seines oder ihres Urlaubs einen Hexenschuss. Jede kleine Bewegung verursacht einen stechenden Schmerz im unteren Rücken. B bewegt sich umsichtig und befolgt den Rat seiner Familie und Mitreisenden, indem sie oder er viel liegt und sich schont. B ist trotz kurzer Schmerzattacken guter Laune und genießt die verordneten Stunden der Ruhe, die sie oder er sich möglicherweise ohne Hexenschuss nicht gegönnt hätte. Im Haushalt unterstützt B die Mitreisenden soviel es der Rücken zulässt. Bei einem kleineren Ausflug nach einigen Tagen kann B schon wieder langsam, jedoch gebeugt laufen. B wird schmunzelnd bewusst, dass die eigene Beweglichkeit nun der der 80-jährigen Oma entspricht. Ihr oder ihm wird weiter bewusst, dass sehr viele alte Menschen nie mehr so laufen können, dass beide Füße gleichzeitig vom Boden abheben. Nach der Genesung stellt sich bei B eine neue Dankbarkeit für die eigene Beweglichkeit ein.
  2. C schaltet am Samstag um 20 Uhr den Fernseher ein. Um Mitternacht hat sie oder er über 50 Mal zwischen den Programmen gewechselt, über 100 Morde gesehen, über einem Duzend angespannt lächelnden Menschen zugehört und hat Kopfschmerzen.

Zum Nachdenken 2  Hat Beispielperson C einen kranken Körper?



2.3.3 Die Tastinformationen, die ich empfinde, sind weder gut noch schlecht.

Wenn Krankheit etwas in sich Negatives wäre, dann müssten Menschen mit chronischen Krankheiten einen dauerhaften Leidzustand erfahren. So ist es jedoch nicht.

Anmerkung 2  Viele Arten von Schmerz, wie z. B. das Bohren beim Zahnarzt, werden von nahezu jedem von uns eindeutig negativ erlebt.
Im Bereich des Ertastens des eigenen Körpers sind wir einer der stärksten Programmierungen unterworfen. Der Evolutionsgedanke, das Überleben des Körpers und der eigenen Rasse erscheint uns als höchstes Ziel des Daseins. In unserer westlichen Kultur ist Krankheit eindeutig negativ erklärt. Kranke Menschen und Menschen mit Makeln werden als minderwertiger angesehen.



Ja! So ist es.
Nein! Ich denke und fühle anders.
Ich will mich nicht entscheiden. Es gibt Für und Wider diese Aussagen.
Diese Aussagen haben für mich keine Bedeutung.
Ich will zu diesen Aussagen keine Stellung beziehen.

Anmerkung:


 

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