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Für das Negative in unserem Leben haben wir grundlegend zwei Worte: 'schlecht' und 'böse'. Zu beiden erleben wir Dipole mit dem Guten. Wir sagen: "gut und schlecht" sowie "gut und böse". 
Zum Nachdenken   Was ist der Unterschied zwischen schlecht und böse? 
 
Beispiele  für die Benutzung von "gut und schlecht": 
 Tag, Mensch, Idee, Wetter, Stimmung, Geschmack, Planung, Beziehung, geträumt 
Beispiele  für die Benutzung von "gut und böse": 
 Absicht, Mensch, Blick, Tier, Vorahnung, Konsequenzen, Schicksal 
Als 'schlecht' bezeichnen wir vornehmlich einen Zustand, den wir erfahren. 
 Als 'böse' bezeichnen wir vornehmich lebendige Kräfte, die auf uns wirken. 
 
Das Böse in unserem Leben
 Jeder von uns erlebt eigene, innewohnende Kräfte. Es sind die des eigenen Körpers, Willens und Gefühls. 
Oftmals sieht man das eigene Tun und Sein im Voraus und liebt es. Und dann kommt es vor, dass sich uns fremde Kräfte in den Weg stellen. Das ist das Böse in unserem Leben.  
  
Das Böse ist immer eine eigene Erfahrung. Der selbe Mensch, die selbe Kraft kann von jemandem als böse und hinderlich empfunden werden und von jemand anderem als liebevoll und unterstützend. 
	- Eine Absicht als solche ist weder gut noch böse. Sie ist jedoch immer mit einem Willen verbunden und dieser richtet sich oftmals gegen den eigenen Willen oder gegen den unserer Mitmenschen.
 
	- Ein Mensch als solcher ist weder gut noch böse. Nur tut nicht immer jeder Mitmensch das, was wir wollen.
 
	- Ein Tier ist weder gut noch böse. Es hat jedoch eigene Verhaltensmuster und ein eigenes Wertesystem. Wenn wir dieses kennen und akzeptieren können wir ein friedliches Zusammensein mit dem Tier erleben.
 
	- Unser Schicksal ist weder gut noch böse. Es geschieht in unserem Leben nur nicht immer das, was wir erhoffen und erwarten.
  
	- Ein fremder Widerwille ist weder gut noch böse. Unser Gefühl bewertet das Spüren eines fremden Willensausschlages sowie unser gleichzeitiges eigenes Erleben.
 
	- Konsequenzen sind weder gut noch böse. Konsequenzen sind nichts anderes als der Fortgang unseres Lebens.
 
 	
 
Anmerkung 1  Unser gesellschaftliches Gemeinschaftsdenken und -fühlen wirkt gerade bei der Unterscheidung von gut und böse stark auf jeden einzelnen von uns. Viele fühlen sich erleichtert, wenn sie eine allgemein als negativ eingestufte Kraft für das eigene Missgeschick verantwortlich machen können. 
Anmerkung 2  Wenn wir uns einem fremden Widerwillen beugen, bedeutet dieses nicht unbedingt, dass es uns damit schlechter ergeht. 
Musiktipp  The Rolling Stones: "You can't get what you want. You get, what you need." 
 
 
Das Schlechte in unserem Leben 
2.3 und 2.5-7 sagen: Die Sinneseindrücke, die wir aufnehmen, sowie unser Denken, Wollen und Spüren sind weder gut noch schlecht.
 2.4 sagt: Unser Gefühl zeigt in jedem Moment eindeutig Freude oder Leiden oder einen Zustand dazwischen. 
Freude und Leiden sind ausschließlich Ausdrücke unsers eigenen Gefühls. 
 Wir nehmen Sinneseindrücke wahr, denken, wollen, spüren und in jedem Moment zeigt unser Gefühl gut oder schlecht oder Ausgeglichenheit an.  
	- Ein Geschmack ist weder gut noch schlecht. Ein Geschmack ist ein Signal aus elektrischen Impulsen, welches von der Zunge zum Gehirn übertragen wird. Unser Gefühl bewertet dieses Signal als gut oder schlecht oder dazwischen.
 
	- Ein Körper oder ein Körperteil ist weder gut noch schlecht. Unser Gefühl bewertet das Erlebens unseres Körpers und das Erleben der Körper unserer Mitmenschen.
 
	- Nahrungsmittel sind weder gut noch schlecht. Unser Gefühl bewertet unser Empfinden beim Essen und Verdauen, unser Denken über das Nahrungsmittel sowie unser Körperempfinden nach dem Verzehr des Nahrungsmittels.
 
	- Pflanzen und Stoffe, giftige sowie verträgliche, sind weder gut noch schlecht. Viele giftige Pflanzen und Stoffe können in anderer Dosierung oder Verarbeitung heilsam oder hilfreich sein. Jeder Mensch verfügt über Intuition und Unterstützung durch Mitmenschen, um zu wissen, was hilfreich und hinderlich ist in unserer Welt.
  
	- Wärme- und Kälte sind nicht per se gut und schlecht. Wenn Kälte etwas schlechtes wäre, dann müssten Eskimos und die Bewohner Sibiriens eine Art Dauerleiden erleben. So ist es jedoch nicht.
 
	- Ein Menschen ist weder gut noch schlecht. Unser Gefühl bewertet das, was wir mit einem Mitmenschen erleben.
 
	- Die Welt ist weder gut noch schlecht. Unser Gefühl bewertet in jedem Moment unser Erleben unserer individuellen äußeren Welt.
 
	- Ein Tag in unserem Leben ist weder gut noch schlecht. Unser Gefühl zeigt mal überwiegend Freude und mal überwiegend Leiden an verschiedenen Tagen.
 
	- Eine Tat ist weder gut noch schlecht. Unser Gefühl bewertet unser Erleben der Tat sowie die gedachten und erlebten Konsequenzen.
 
	- Angst ist weder gut noch schlecht. Oftmals hilft uns unsere Angst, eine Gefahr zu erkennen und in der Zustand der Wachsamkeit zu gelangen.
 
	- Überheblichkeit ist weder gut noch schlecht. Oftmals trennt sie uns zwar von unseren Mitmenschen, dafür erlangen wir mitunter jedoch einen guten Überblick.
 
	- Kampf, Gewalt und Konfrontation ist weder gut noch schlecht. Wir können für eine gute Sache kämpfen oder gegen jemanden ins Felde ziehen. Wir erleben liebevolle Gewalt, Naturgewalten oder auch Gewalttäter. Eine Konfrontation ist lediglich eine Gegenüberstellung.
 
	- Ein Arbeitgeber ist weder gut noch schlecht. Unser Gefühl bewertet unser tägliches Erleben als Arbeitnehmer.
 
	- Fernsehen ist weder gut noch schlecht. Wenn jemand gut gelaunt Fernsehen schaut und auch anschließend bester Stimmung ist, was ist dann für sie oder ihn das Schlechte am Fernsehen!?
 
	- Abwaschen ist weder gut noch schlecht. Wenn wir Freude beim Abwaschen empfinden, ist Abwaschen eine freudige Beschäftigung.
 
	- Unser Leben ist weder gut noch schlecht. Einzig unser Gefühl bewertet in jedem Moment unser Erleben mit all seinen Bereichen.
 
 
  
Gleichzeitig ist unser Leiden das einzig Schlechte in unserem Leben. 
 
Test   Stellen Sie sich vor, Sie erleben ab sofort ununterbrochen Freude. Egal, was Sie tun, was Sie sind, mit wem Sie Ihre Momente teilen, was sie denken, wollen und was geschieht. 
 Wo wäre dann das Schlechte in Ihrem Leben? 
 
 Literaturhinweis  Die Bibel, Markus 7: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. 
 
Anmerkung 3  Auch, wenn alles Leiden (nur) eine Gefühlsanzeige ist, so soll dieses Verständnis nicht dazu führen, dem eigenen Gefühlsausdruck weniger Beachtung zu schenken. Wir können unser Gefühl weder abschalten noch unterdrücken. Unterdrückung führt zumeist zu größerem Leiden. 
Anmerkung 4  Jeder von uns hat ihre oder seine ureigene Aufgabe und Weg. Das Leben erfordert von uns in jedem Moment Wachsamkeit und Stärke, diesen Weg zu beschreiten. 
  
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