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Wir haben Emotionen und in jedem Moment eine Stimmung (1.7.1). Jeder und jede, die heiter, froh, stolz, erhaben, friedvoll, dankbar, hoffnungsvoll, optimistisch, übermütig, unternehmungslustig, verliebt oder lustvoll ist, erlebt seine Stimmung als hoch. Jede und jeder, der neidisch, eifersüchtig, hektisch, gestresst, genervt, ärgerlich, verachtend, vorwurfsvoll, zornig, entsetzt, ermattet, einsam, ängstlich, unsicher, ohnmächtig, lustlos, bedrückt, frustriert, gleichgültig, mitleidig, selbstmitleidig, depressiv, angespannt, verschämt, verloren oder gierig ist, hat ein Stimmungstief. Emotionen sind ein vielschichtiges Erleben. Kaum jemand empfindet z. B. genau denselben Zorn oder Optimismus wie wir. Zudem gibt es unzählbar viele unterschiedliche Emotionen, die nicht alle genau benennbar sind. Wir haben Emotionen und in jedem Moment eine Stimmung. Gleichzeitig denken wir auch, siehe Abschnitt 1.17. 1 Wir sind neidisch auf die Leute am Ende der Straße. Er arbeitet bei der Stadt, sie sieht immer gut aus und ist auch stets ebenso gekleidet. Die Kinder sind artig, folgsam und zumeist gut gelaunt. Wie kann das sein!? Wir bemühen und auch um unser Aussehen und unsere Kleidung, tun alles Mögliche für unsere Kinder und dennoch sind wir auch mal erschöpft und unsere Kinder quengeln offen auf der Straße. 2 Wir sind eifersüchtig auf eine Kollegin und achtet mit Argusaugen auf das, was sie sagt und tut. Jetzt sehen wir, wie sie im Internet surft, anstelle das Protokoll zu schreiben, auf das die Chefin schon wartet. 3 Wir sind voller Sorge. Unsere Noten in der Ausbildung sind nicht besonders und wir haben keine Idee, was wir nach der Lehre tun sollen. Wer soll uns schon nehmen!? Wir wollen nicht in einer uns noch unbekannten Werkstatt arbeiten und das Jahr um Jahr. Wir denken auch, wenn wir emotional sind. Unsere Vorstellungen sind ein Bestandteil unserer Emotionen. Wenn wir z. B. neidisch sind, haben wir gedankliche Vorstellung von Besitz, Eigenschaften oder Fähigkeiten und vergleichen diese mit unseren Mitmenschen. Wir denken z. B.: "Er oder sie hat mehr." oder "So möchte ich auch sein." Unsere Stimmung ist dabei tief. Eifersucht ist ähnlich dem Neid. Auch wenn wir eifersüchtig sind, führen wir gedankliche Vergleiche von Besitz, Eigenschaften oder Fähigkeiten durch. Zu diesen Vergleichen gesellen sich nun jedoch auch Pläne, wie wir unseren eigenen Besitz oder Eigenschaften vermehren und verbessern und die eines Mitmenschen verringern können. Wenn wir eifersüchtig sind, ist unsere Stimmung ebenso im Tief. Gedanklich und willentlich sind wir jedoch aktiver als im neidischen Zustand, in dem wir uns mehr mit den Gegebenheiten abfinden. Wenn wir z. B. ergeizig sind, wollen wir etwas erreichen. Unsere Stimmung ist leicht im negativen Bereich. Wir sind angespannt, denn wir denken, dass wir etwas Ersehntes noch nicht erlangt haben. Zumeist beinhaltet Ehrgeiz auch die Vorstellung von einem harten Weg, ebensolcher Arbeit und möglichen Entbehrungen bis zum Erreichen unseres Ziels. Unser Wille ist fest und stark. Wenn wir Hoffnung haben, erleben wir gedankliche Vorstellungen von heilen Zuständen in greifbarer Nähe. Wir sehen nun gedanklich Wege, unsere Welt positiv und sind ebensolcher Stimmung. Eine Emotion ist eine Mischung aus gedanklichen Vorstellungen, einer Stimmung und einem Willensausschlag. Daniel Goleman definiert: "Ich verstehe unter Emotion ein Gefühl mit den ihm eigenen Gedanken, psychologischen und biologischen Zuständen sowie den ihm entsprechenden Handlungsbereitschaften. Es gibt Hunderte von Emotionen mitsamt ihren Mischungen, Variationen, Mutationen und Nuancen. Im Grunde gibt es so viele Verästelungen der Emotion, dass uns die Worte dafür fehlen." [9 Daniel Goleman: Emotionale Intelligenz, Anhang A: "Was ist Emotion?"]. Unser Denken und Wollen mitsamt der in uns gespeicherten Einstellungen, Erfahrungen und Glaubenssätze ist individuell und vielschichtig. Damit sind auch unsere Emotionen ein individuelles Geschehnis. Niemand erlebt die vollständig gleiche Emotion wie ein Mitmensch, siehe auch Aussage 1.1.
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