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In unserem Innern wollen und denken wir (1.5.1 - 1.6.4). Zudem haben wir Stimmungen (1.7.1 - 1.7.2).


Mitunter ist unser Kopf frei von Gedanken (1.6.4). Auch in solchen Momenten haben wir eine Stimmung.


Beispiele   

1  Wir liegen auf den Rücken im Gras und schauen in den Himmel. Unser Atem hebt und senkt unseren Bauch- und unsere Brustdecke. Unser Verstand ist still und klar, wir empfinden Leichtigkeit und Freiheit.

2  Nach der Arbeit lassen wir uns müde und erschöpft ins Sofa fallen. Wir starren ins halbdunkle Zimmer. Unser Kopf ist leer und wir empfinden Leere.


Unsere Stimmung ändert sich, ohne dass wir darüber nachdenken.

Sie ist nicht im Gesehenen, Gehörten, Gerochenen, Geschmeckten oder Getasteten. Zwei Menschen, die in derselben äußeren Umgebung dieselben äußeren Einflüsse erleben, können dabei verschiedener Stimmung sein.


Beispiele 2   

1  Zwei Mitarbeiter eines Planungsbüros sitzen im selben Zimmer. Beide arbeiten am selben Projekt und haben den gleichen Anstellungsvertrag. Die Büroleiterin kommt herein, wünscht einen guten Morgen, legt die Post in das Eingangsfach und verlässt das Zimmer wieder. Mitarbeiter 1 schaut verdrießlich: "Hast du ihren Blick gesehen!? Na das kann ja heiter werden heute." Mitarbeiter 2 ist guter Laune, kramt in seiner Tasche: "Willst du einen Schokoriegel?"

2  Zwei Freundinnen treffen sich gut gelaunt zum Joggen. Das Wetter ist angenehm. Bei der Hälfte der Strecke beginnt es zu regnen. Eine schimpft auf das Wetter und will Sonne und Trockenheit. Die andere läuft aufrecht weiter. Das Wetter hat ihre Stimmung nicht verändert.


Unsere Wissenschaft hat Gehirnzentren identifiziert, die bei Gefühlsausschlägen besonders aktiv sind: "Das limbische System beeinflusst und bestimmt das Angriffs-, Abwehr- Angst- und Sexualverhalten. ... ist maßgeblich an der Steuerung von emotionalen Verhaltensweisen, an Orientierungs- und Aufmerksamkeitsreaktionen und Lernprozessen beteiligt." [5 Brockhaus: Körper, Geist und Seele von A-Z]. Musikforscher Altenmüller belegt, dass schön empfundene Klänge für Erregung in der linken Schläfen- und Stirnregion des Großhirns sorgen und bei unangenehmer Musik und Umweltgeräuschen die Neuronen rechts feuern. "Der Neurologe Antonio Damasio, der vielleicht prominenteste Gefühlsforscher der Welt, betrachtet die Gefühle sogar als eine Art Sinnesorgan, mit dessen Hilfe das Gehirn beständig den Zustand des zu ihm gehörenden Organismus beobachtet. ... Die Emotionen, so zeigt sich, haben ihren Ursprung nicht nur im Kopf allein. Sie sind vielmehr aufs Engste mit dem Körper verwoben." [Spiegel Spezial: Die Entschlüsselung des Gehirns, Nr. 4/2003, Artikel "Das Tor zur Emotion"]

?  Ist unsere Stimmung ein Ausdruck unseres Denkens!?


Test  Denken Sie jetzt: "Ich bin traurig."


Zu denken "Ich bin traurig." und traurig zu sein sind grundlegend unterschiedliche Erlebnisse.


1.7.3   Mein Denken ist nicht meine Stimmung. Meine Stimmung sind keine Gedanken.


Gedanken sind Informationen (1.6.3). In Gedanken können wir uns gute Laune einreden ohne dass unsere Stimmung steigt. Mitunter sind wir unsicher und ängstlich, "reißen uns innerlich zusammen" und denken: "Ich werde es schaffen. Ich werde ihnen zeigen, was alles in mir steckt." Innerlich bleiben wir jedoch angespannt und ängstlich.



Es gibt Für und Wider diese Aussage.
Ich will zu dieser Aussage keine Stellung beziehen.
Nein, ich denke und fühle anders.
Ja, so ist es.
Diese Aussage hat für mich keine Bedeutung.

Eigenes Erleben



Anmerkung


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