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Wir sehen, hören, riechen, schmecken und tasten unsere äußere Welt (1.3.1), unseren Körper und haben körperliche Empfindungen (1.4).

In unserem Innern wollen und denken wir: Wir erleben annehmende und ablehnende Willensausschläge (1.5.1 - 1.5.3). In Gedanken sehen wir mitunter Bilder und Filme, hören Töne, Geräusche und Stimmen (1.6.1). Zumeist sind unsere Gedanken formlos (1.6.3). Zuweilen ist unser Verstand still (1.6.4).

?  Was erleben Sie noch in Ihrer inneren Welt!?


Beispiele   

1  Jemand schaut seit Stunden Fernsehen. Seine oder ihre übliche Einschlafzeit ist längst überschritten. Er ist müde und kann sich dennoch nicht aufraffen, aufzustehen.

2  Sie taucht die Teller in das warme Abwaschwasser. Im Radio erklingt ihre Lieblingsmusik. Sie schwingt ihre Hüften und pfeift die Melodie mit.

3  Es ist Abend. Ein Freund ruft an, wir hören im Hintergrund Stimmen, Lachen und laute Musik. Unser Freund berichtet kurz, wie es zu dieser Spontan-Party gekommen ist und lädt uns ein. Wir schweigen kurz und nennen eine Ausrede. Heute Abend sind wir nicht in Party-Stimmung.

4  Der Kollege in der Materialausgabe ist für seine Launenhaftigkeit bekannt. Niemals ist es sicher, wie er reagieren wird, wenn man, unter Einhaltung aller Regeln und in freundlicher Art und Weise, an seinen Schalter herantritt und ihn um die Herausgabe eines Büroartikels bittet.
Jetzt stehen wir vor seiner Tür und atmen einmal tief durch, bevor wir eintreten.

5  Wir haben uns sehr für unser Projekt engagiert und oftmals bis zur Erschöpfung gearbeitet. Es gab viele Hürden zu überwinden und mehrfach waren wir verzweifelt und hätten am liebsten alles hingeworfen. Unser Chef hatte uns zum Durchhalten angetrieben und einmal gesagt, dass er sich erkenntlich zeigen wird.
Nun ist das Projekt erfolgreich abgeschlossen. Wir ist stolz und glücklich. Unser Chef gratuliert im Namen der Firma, bezeichnete das Ergebnis als einen "ersten Teilschritt" und übergibt uns ein neues Projekt.
Enttäuscht gehen wir mit dem Stapel neuer Unterlagen zum Arbeitsplatz zurück. Er liegt noch voller Ordner und Berichte von der bisherigen Aufgabe. Wir hatten uns Zeit zum Aufatmen und für unser Privatleben gewünscht. Stattdessen ist morgen schon die erste Besprechung zum Ablauf des neuen Projekts.

6  Es ist Abend und jemand sitzt in seinem oder ihrem heute fertig gestellten Baumhaus. Die untergehende Sonne taucht Wiesen und Felder in ein warmes Rot, der milde Herbstwind streicht über die Wangen. Der Wind riecht fein und unbeschreiblich.

7  Sie oder er ruft die Kinder zum Spaziergang. Die Sonne ist gerade durch die Wolken gebrochen. Nur noch eine halbe Stunde, dann wird sie untergehen und es wird kalt werden. Der Lebenspartner ist an diesem Wochenende außer Haus und wird erst in vier Stunden am Bahnhof eintreffen.
Sie oder er geht mir den Kindern nach draußen. Nachdem sie die Haustür zugezogen hat und ihre Hände in die Taschen gesteckt hat, stellt sie fest, dass sie den Haustürschlüssel oben in der Wohnungstür steckengelassen hat. Sie klingelt beim Vermieter. Niemand öffnet. Sonst wohnt keiner im Haus. Einen Ersatzschlüssel hat sie nirgends deponiert. Sie wohnen erst seit kurzem hier.
Die Kinder drängeln, sie wollen loslaufen. Sie lächelt die Kinder an und sagt nichts. In Gedanken sucht sie fieberhaft nach einer Lösung. Sie hofft, dass der Vermieter bei ihrer Rückkehr zu Hause sein wird. Ansonsten kennt sie eine Familie in der Nachbarschaft, bei der könnte man klingeln.
Sie geht extra weit, die Kinder brausen auf ihren Rollern lachend an ihr vorbei. Dann geht die Sonne unter und es wird kalt. Sie merkt, dass sie zu dünn angezogen ist. Die Kinder kommen zu ihr und sagen, ihnen ist kalt, sie haben Hunger und wollen nach Hause.
Als sie um die Ecke zu ihrer Wohnung biegen, ist immer noch kein Licht in der unteren Etage des Vermieters. Auch öffnet niemand auf ihr Klingeln. Sie sagt es den Kindern möglichst gefasst und versucht, eine offene Tür oder Fenster ausfindig zu machen. Ohne Erfolg. Die Kinder sind ganz still und schauen mit großen Augen. Sie schlägt vor, zu der Familie in der Nachbarstraße zu gehen.
Mittlerweile ist es dunkel und kalt. Der Wind pfeift eisig um die Ecken. Die Kinder beginnen zu jammern. Im Haus der Nachbarfamilie brennt ein Licht. Sie klingeln, doch auch hier öffnet niemand. "Das Licht brennt wohl, um Einbrecher zu verschrecken.", sagt sie zu den Kindern.
Noch zwei Stunden, bis ihr Mann nach Hause kommt. Ihr fällt nun nur noch die einzige Kneipe im Ort ein und gleichzeitig, dass sie kein Geld eingesteckt hat.

 

Es gibt mehr in unserem inneren Erleben als Denken und Wollen. Etwas, das kein äußerer Sinneseindruck ist: Wir erleben Stimmungen.


Test  Kommen Sie für einen Moment zur Ruhe. Schließen Sie die Augen und atmen Sie ruhig ein und aus. Lassen Sie ihren Willen ungehindert ausschlagen und ihre Gedanken fließen.
Welche Stimmung haben Sie in diesem Augenblick?


Test 2  Welche Stimmung hatten Sie beim Lesen der obigen Beispiele?


1.7.1   Ich habe Stimmungen.


Wir sagen, dass bei Mondlicht eine "geheimnisvolle, märchenhafte Stimmung ist", dass bei manchen Zusammenkünften "Stimmung herrscht", dass wir "stimmungsvolle Abende" erleben, dass jemand oder etwas uns die Stimmung verderben kann oder etwas oder jemand die Stimmung hebt [1 Wahrig]. Stimmungsmenschen sind von ihrer Stimmung sehr abhängig [1 Wahrig].


Jeder von uns hat Stimmungen. Mitunter ist diese "neutral" und fällt uns nicht auf. Mitunter sind wir froher, guter, heiterer, schlechter oder trauriger Stimmung. Mal sind wir "oben auf" und mal bedrückt oder betrübt. Mal sind wir "Feuer und Flamme", mal lust- oder elanlos. Unsere Stimmung ist ein Aspekt unseres Daseins.


Tipp  Fragen Sie einen nahen Mitmenschen: "Welche Stimmung habe ich gerade?"


Test 3  Wenn Sie eine Stimmung in sich feststellen: Was ist an der Stimmung körperlicher und was innerer Ausdruck? Welche Gedanken und Willensausschläge haben Sie gerade?




Es gibt Für und Wider diese Aussage.
Ich will zu dieser Aussage keine Stellung beziehen.
Nein, ich denke und fühle anders.
Ja, so ist es.
Diese Aussage hat für mich keine Bedeutung.

Eigenes Erleben



Anmerkung


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