Was wir über unsere Sinne wahrnehmen, ist für uns wahr.


Auch in Kriminalfällen werden zur Wahrheitsfindung Zeugen gesucht: Der Eilbote, der gesehen hat, wie der Gärtner einen, für Laub erstaunlich schwer zu bewegenden Sack in die Scheune gezogen hat. Die alte Frau Schmid, die auf ihrem Spaziergang einen Schuss gehört hat, der vom Grundstück kam. Es war kurz nach drei, denn eben zuvor hatte die Kirchturmuhr dreimal geschlagen. Als die Haushälterin, wie am Sonntag üblich, um halb drei ihren Dienst beendete, sah sie, wie die Gräfin ihre Gartenhandschuhe anzog.

Am Ende fragt der Inspektor den Gärtner: "Ist es wahr, dass Sie am Sonntag vor acht Tagen, an dem das Schützenfest stattfand, die Gräfin im Rosengarten mit dem Jagdgewehr ihres Mannes erschossen haben!?"

Solange es Dinge sind, die wir selber gesehen, gehört, gerochen, geschmeckt oder getastet haben, wissen wir genau, was wahr ist.

Wenn wir feuchte Luft einatmen, kühle Tropfen auf der Haut tasten und Tropfen vom Himmel fallen sehen, ist es wahr, dass es gerade regnet. Wenn wir in der Zeitung lesen, dass heute den ganzen Tag die Sonne scheint, dann ist es wahr, dass die Zeitung Aussagen über das Wetter abdruckt.

Wahr ist, was wir wahr-nehmen.


Alles andere können wir glauben oder nicht.




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